Kategorie-Archive: Prosa

Abreisen

Falls alles schief gehen sollte, blicke ich in den Spiegel. Mein Spiegel sieht mich. Ich verstehe die Bahnen die kreuzein durch gläserne Städte fahren, Menschen in leere Gegenden verfrachten, als seien sie bloße Ware. Ich bin einer von ihnen. Teil

Abreisen

Falls alles schief gehen sollte, blicke ich in den Spiegel. Mein Spiegel sieht mich. Ich verstehe die Bahnen die kreuzein durch gläserne Städte fahren, Menschen in leere Gegenden verfrachten, als seien sie bloße Ware. Ich bin einer von ihnen. Teil

Steigerungen

Das Leben ist eine Steigerung, ein aber- und abermaliges Durchbrechen durch die Membran der nächsthöheren Ebene. Der Kopf bricht durch. Ich blicke um mich, es ist alles anders, aber ich kann nicht sagen, worin die Änderung besteht. Nein, ich kann

Steigerungen

Das Leben ist eine Steigerung, ein aber- und abermaliges Durchbrechen durch die Membran der nächsthöheren Ebene. Der Kopf bricht durch. Ich blicke um mich, es ist alles anders, aber ich kann nicht sagen, worin die Änderung besteht. Nein, ich kann

Meine Texte sind klüger als ich

Gerne würde ich Texte schreiben, in denen ich meine Außergewöhnlichkeit zur Schau stelle und die einzigartige Art und Weise meines Denkens und Seins, quasi ein Künstler-Philosoph mit allen Manierismen und Exzentritäten, die man sich so vorstellen kann, ein Stück von

Meine Texte sind klüger als ich

Gerne würde ich Texte schreiben, in denen ich meine Außergewöhnlichkeit zur Schau stelle und die einzigartige Art und Weise meines Denkens und Seins, quasi ein Künstler-Philosoph mit allen Manierismen und Exzentritäten, die man sich so vorstellen kann, ein Stück von

Willkürlicher Auszug aus Camus‘ „Hochzeit des Lichts“

„Ich aber weiß hier und jetzt, dass ich nie nahe genug an die Dinge der Welt herankommen werde. Nackt muss ich sein und muss dann, mit allen Gerüchen der Erde behaftet, ins Meer tauchen, mich reinigen in seinen Salzwassern und

Willkürlicher Auszug aus Camus‘ „Hochzeit des Lichts“

„Ich aber weiß hier und jetzt, dass ich nie nahe genug an die Dinge der Welt herankommen werde. Nackt muss ich sein und muss dann, mit allen Gerüchen der Erde behaftet, ins Meer tauchen, mich reinigen in seinen Salzwassern und

Krämer // FJZ

Als Krämer auf die Welt kam, war ein schon ein kluger Mann. Denn Krämer kam mit 34 Jahren auf die Welt, zumindest behauptet er das immer, da er sich an nichts vor seinem 34ten Lebensjahr erinnern kann. Inzwischen ist Krämer,

Krämer // FJZ

Als Krämer auf die Welt kam, war ein schon ein kluger Mann. Denn Krämer kam mit 34 Jahren auf die Welt, zumindest behauptet er das immer, da er sich an nichts vor seinem 34ten Lebensjahr erinnern kann. Inzwischen ist Krämer,

Der Fels // TB

Krämer warf einen Blick hinauf in die Sterne. Glasklar, dachte er, und senkte seinen Blick wieder hinunter zum Felsen der da stand. Immer noch verwundert, die Hände tief in den Jackentaschen schlich er zwei Runden um den Fels herum. Zwischendurch

Der Fels // TB

Krämer warf einen Blick hinauf in die Sterne. Glasklar, dachte er, und senkte seinen Blick wieder hinunter zum Felsen der da stand. Immer noch verwundert, die Hände tief in den Jackentaschen schlich er zwei Runden um den Fels herum. Zwischendurch

Die Zahl Eins // IL

Seit 20 Jahren, bloß gestützt auf seinem schon blutenden Ellenbogen, saß Krämer an seinem Schreibtisch. Starr fixierte er das daraufliegende Papier an. Es war kariert und am obersten Rand stand mit langsam verbleichender Farbe die Zahl 1 geschrieben. Feingeschwungen stand

Die Zahl Eins // IL

Seit 20 Jahren, bloß gestützt auf seinem schon blutenden Ellenbogen, saß Krämer an seinem Schreibtisch. Starr fixierte er das daraufliegende Papier an. Es war kariert und am obersten Rand stand mit langsam verbleichender Farbe die Zahl 1 geschrieben. Feingeschwungen stand

In einer grauen, tristen, beliebigen deutschen Stadt // ES

Einer von tausenden frühzeitig ergrauten Mittdreißigern verlässt seine Wirkstätte alias die Commerzbank. Mies gelaunt schubst er sich durch die Fußgängerzone und schnellt zielstrebig Richtung Imbissbude. Er will sich seine tägliche Dosis totes Schwein in Weißmehl abholen. Während er sich, untermalt

In einer grauen, tristen, beliebigen deutschen Stadt // ES

Einer von tausenden frühzeitig ergrauten Mittdreißigern verlässt seine Wirkstätte alias die Commerzbank. Mies gelaunt schubst er sich durch die Fußgängerzone und schnellt zielstrebig Richtung Imbissbude. Er will sich seine tägliche Dosis totes Schwein in Weißmehl abholen. Während er sich, untermalt

Ich kann heute nicht atmen, meine Lunge macht grad Werbung für Marlboro // FJZ

Mein Selbstvertrauen ist zurzeit nicht im Keller. Es ist darunter. Irgendwo in der Erde eingegraben. Unter meinem Haus. Unter der Erde. Jetzt habe ich aber nicht die Zeit das ganze Haus abzureissen um in der dreckigen Erde nach meiner inneren

Ich kann heute nicht atmen, meine Lunge macht grad Werbung für Marlboro // FJZ

Mein Selbstvertrauen ist zurzeit nicht im Keller. Es ist darunter. Irgendwo in der Erde eingegraben. Unter meinem Haus. Unter der Erde. Jetzt habe ich aber nicht die Zeit das ganze Haus abzureissen um in der dreckigen Erde nach meiner inneren

Rettender Engel // JH

Mein Stuhl dreht sich. Und ich mich mit ihm. Einmal. Nochmal. Und nochmal. Wieder und wieder und… moment. Jetzt ist mir schlecht. Ich blicke auf meinen Schreibtisch. Stifte, ein halbvoller Aschenbecher, Farbdosen, Kaffeetasse, Monitor, Boxen, Kabel und leere Plastikpackungen portionierter

Rettender Engel // JH

Mein Stuhl dreht sich. Und ich mich mit ihm. Einmal. Nochmal. Und nochmal. Wieder und wieder und… moment. Jetzt ist mir schlecht. Ich blicke auf meinen Schreibtisch. Stifte, ein halbvoller Aschenbecher, Farbdosen, Kaffeetasse, Monitor, Boxen, Kabel und leere Plastikpackungen portionierter

Dame spielen. // JH

Wir sitzen in der Küche. Zumindest ich sitze. Sie steht und macht neuen Kaffee. „Es schneit schon wieder“ sage ich, das Licht fällt gleissend durch das Dachfenster und macht den im Raum hängenden Rauch sichtbar.  „Hast du nichts besseres zu

Dame spielen. // JH

Wir sitzen in der Küche. Zumindest ich sitze. Sie steht und macht neuen Kaffee. „Es schneit schon wieder“ sage ich, das Licht fällt gleissend durch das Dachfenster und macht den im Raum hängenden Rauch sichtbar.  „Hast du nichts besseres zu

___________ // TB

Der Geist richtet sich nirgendswo hin, er durchschweift die Räume, er wandert von Fenster zu Fenster und blickt auf die Straße, aber nichts hält ihn, nichts vermag seine Aufmerksamkeit zu bannen. Notgedrungen lässt man sich medial zuschütten, bis man aus

___________ // TB

Der Geist richtet sich nirgendswo hin, er durchschweift die Räume, er wandert von Fenster zu Fenster und blickt auf die Straße, aber nichts hält ihn, nichts vermag seine Aufmerksamkeit zu bannen. Notgedrungen lässt man sich medial zuschütten, bis man aus

psyche und amor // JH

früher war alles besser hört man manchmal und manchmal glaub ich das sogar früher war der tag schön wenn die sonne schien und die welt nicht so abgefahren verzerrt als kind bin ich ständig durch andere welten gereist ich glaub

psyche und amor // JH

früher war alles besser hört man manchmal und manchmal glaub ich das sogar früher war der tag schön wenn die sonne schien und die welt nicht so abgefahren verzerrt als kind bin ich ständig durch andere welten gereist ich glaub

Der Tag, an dem // FJZ

Ich stehe mittendrin. Ganz allein und ich weiß nicht mehr wo ich bin. Meine Füße scheinen am Boden festzukleben, meine Augen schauen hektisch umher. Und da. Von allen Seiten. Von allen Seiten kommen sie auf mich zu. Mein Kopf stellt

Der Tag, an dem // FJZ

Ich stehe mittendrin. Ganz allein und ich weiß nicht mehr wo ich bin. Meine Füße scheinen am Boden festzukleben, meine Augen schauen hektisch umher. Und da. Von allen Seiten. Von allen Seiten kommen sie auf mich zu. Mein Kopf stellt

Was gewesen wäre, wenn etwas gewesen wäre // FJZ

Wir standen da. Einfach so, jeder ein Glas in der Hand. Die anderen Leute um uns herum hatten auch jeder ein Glas in der Hand und haben sich die Bilder angeschaut und viel geredet. Wir beide haben gar nicht geredet,

Was gewesen wäre, wenn etwas gewesen wäre // FJZ

Wir standen da. Einfach so, jeder ein Glas in der Hand. Die anderen Leute um uns herum hatten auch jeder ein Glas in der Hand und haben sich die Bilder angeschaut und viel geredet. Wir beide haben gar nicht geredet,

Ein Tag wie ein Kochtopf // JH

Fahre ich morgens zur Arbeit, ist der Bahnhof verhältnismäßig leer. Komme ich dagegen aus der anderen Richtung des Tages, so ist alles überfüllt. Und war schon der Morgen, an dem ich nur mit mir selbst zu kämpfen hatte, bizarr, so

Ein Tag wie ein Kochtopf // JH

Fahre ich morgens zur Arbeit, ist der Bahnhof verhältnismäßig leer. Komme ich dagegen aus der anderen Richtung des Tages, so ist alles überfüllt. Und war schon der Morgen, an dem ich nur mit mir selbst zu kämpfen hatte, bizarr, so

intentionslos // TB

Draussen entfriert das Eis zu braunen Pfützen und das Grün des Grases sticht moosig gegen das Weissgrau der dichten Wolkendecke hervor. Die Vögel fangen wieder an lautlos zwischen den knorrigen, dunkelschwarzen Zweigen zu gleiten. Manchmal kommt die Sonne heraus und

intentionslos // TB

Draussen entfriert das Eis zu braunen Pfützen und das Grün des Grases sticht moosig gegen das Weissgrau der dichten Wolkendecke hervor. Die Vögel fangen wieder an lautlos zwischen den knorrigen, dunkelschwarzen Zweigen zu gleiten. Manchmal kommt die Sonne heraus und

Jonas // TB

Jonas wartete. Warten ist ihm fast schon zur Leidenschaft geworden, er kam sogar, wenn er sich mit Freunden traf, absichtlich zu früh, um zu warten, seinem Kopf keine Richtung mehr vorzugeben und einfach nur dazusitzen. Jonas war ein ruhiger, friedlicher

Jonas // TB

Jonas wartete. Warten ist ihm fast schon zur Leidenschaft geworden, er kam sogar, wenn er sich mit Freunden traf, absichtlich zu früh, um zu warten, seinem Kopf keine Richtung mehr vorzugeben und einfach nur dazusitzen. Jonas war ein ruhiger, friedlicher

Lichter Moment // FJZ & TB

Meine Zigarette geht ständig aus. Bloß die Kerzen bleiben ständig an. Sie blenden. Für jede Zigarette, die man an einer  Kerzenflamme anzündet, stirbt ein Seemann. Mein Seemann fährt in meinen Träumen einer pulsierenden Sonne entgegen. Je näher er ihr kommt,

Lichter Moment // FJZ & TB

Meine Zigarette geht ständig aus. Bloß die Kerzen bleiben ständig an. Sie blenden. Für jede Zigarette, die man an einer  Kerzenflamme anzündet, stirbt ein Seemann. Mein Seemann fährt in meinen Träumen einer pulsierenden Sonne entgegen. Je näher er ihr kommt,

Situationstragik // TB

Als ich den Hof betrat und das eiserne Tor krachend zufallen ließ, lugte Julian schon aus dem entgrünendem Gebüsch hervor, als lauerte er auf etwas, als habe er schon die ganze Zeit in dieser Kälte auf mich gewartet und jetzt

Situationstragik // TB

Als ich den Hof betrat und das eiserne Tor krachend zufallen ließ, lugte Julian schon aus dem entgrünendem Gebüsch hervor, als lauerte er auf etwas, als habe er schon die ganze Zeit in dieser Kälte auf mich gewartet und jetzt

Adam und Eva // FJZ & TB

Achte nicht auf mich, dreh dich lieber um. Es scheint ein schwarzes Loch in den Raum getreten zu sein. Selbst die Lichtstrahlen biegen sich um diesen Massepunkt. Keiner schaut hin, aber alle stieren darauf. Ich kenne auch ein schwarzes Loch,

Adam und Eva // FJZ & TB

Achte nicht auf mich, dreh dich lieber um. Es scheint ein schwarzes Loch in den Raum getreten zu sein. Selbst die Lichtstrahlen biegen sich um diesen Massepunkt. Keiner schaut hin, aber alle stieren darauf. Ich kenne auch ein schwarzes Loch,

Mir ist, als hätte ich eine Statue angebetet. Ein Monolog. // TB

(Statue in der Bühnenmitte) Ich habe eine Statue angebetet. (Verzweiflung macht sich breit) Ich habe eine Statue angebetet? (Angst macht sich breit) Ich habe eine Statue angebetet. (Die Gewissheit, das Verständnis kommt; voller Zorn) Ich habe eine Statue angebetet! (voller

Mir ist, als hätte ich eine Statue angebetet. Ein Monolog. // TB

(Statue in der Bühnenmitte) Ich habe eine Statue angebetet. (Verzweiflung macht sich breit) Ich habe eine Statue angebetet? (Angst macht sich breit) Ich habe eine Statue angebetet. (Die Gewissheit, das Verständnis kommt; voller Zorn) Ich habe eine Statue angebetet! (voller

Das Warten der Krähen // TB

Man sieht einen dünnschlierigen Krähenschwarm durch die Lüfte flattern, der zerstreut sich langsam, der Wind splittete die wogende, tobende Horde in ihre sieben Einzelteile. Es krähte. Lückenhaft zogen Kellner bleiche Teller entweder überladen von triefendem Genuss oder gesäumt von vielzähligen Essensresten

Das Warten der Krähen // TB

Man sieht einen dünnschlierigen Krähenschwarm durch die Lüfte flattern, der zerstreut sich langsam, der Wind splittete die wogende, tobende Horde in ihre sieben Einzelteile. Es krähte. Lückenhaft zogen Kellner bleiche Teller entweder überladen von triefendem Genuss oder gesäumt von vielzähligen Essensresten

Schau nie zurück, das wissen auch die Geister. // FJZ & JH

Schau nie zurück, sonst siehst du die Geister. Geister der Vergangenheit. Und dann blind. Blind sieht man sie nicht. Das Risiko steigt, nach hinten zu stürzen. Und man darf nicht stürzen, denn dann zerbricht der Spiegel im Haus der Hoffnung.

Schau nie zurück, das wissen auch die Geister. // FJZ & JH

Schau nie zurück, sonst siehst du die Geister. Geister der Vergangenheit. Und dann blind. Blind sieht man sie nicht. Das Risiko steigt, nach hinten zu stürzen. Und man darf nicht stürzen, denn dann zerbricht der Spiegel im Haus der Hoffnung.