„In einem System, das sich als Mittelding zwischen Gefängnis und Chaos fühlt, gibt es keinen Beschreibungsstandpunkt, keine Zentralperspektive zwingender Kritik.
In der polyperspektivisch zerborstenen Welt gehören die „großen Blicke“ aufs Ganze tatsächlich mehr den schlichten Gemütern, nicht den Aufgeklärten, vom Gegebenen Erzogenen. Keine Aufklärung geschieht ohne den Effekt, das Standpunktdenken zu zerstören und perspektivisch-konventionelle Moralen aufzulösen; psychologisch geht das mit Ich-Zerstreuung einher, literarisch und philosophisch mit dem Verfall der Kritik.“
aus: Kritik der zynischen Vernunft