M.A.C.H.T.R.E.I.C.H.T.U.M.V.I.E.L.S.I.N.N. … ? // JH

R.e.i.c.h.t.u.m. gegen Rosenduft. M.a.c.h.t. VS. Sonnenaufgang. S.i.n.n. gegen Tanz.

Wo sind die Helden vergangener Zeiten, die sich um nichts scherten, ausser der nächsten Aufgabe, in der es immer darum ging, irgendwen vor irgendwas zu retten?

Wer rettet uns? Wir selbst? Mach keinen Scheiss.

Wir sind schon längst nicht mehr in der Lage, Jungfrauen aus den Klauen von Drachen zu befreien, geschweige denn, sie danach umgehend flachzulegen und/oder zu heiraten.

Was sollen wir noch tun? Es sind längst alle Riesen besiegt, alle Revolutionen erledigt, alle Schlachten geschlagen, alle Kriege gewonnen/verloren.

Der letzte Kampf, der uns bleibt, ist der gegeneinander, da uns der Kampf gegen uns selbst zu schwierig scheint.

Wir kämpfen gegeneinander. Tagtäglich schlagen wir uns physisch, psychisch, verbal um Macht, Geld, Ansehen, Status, Frauen, Männer, irgendetwas dazwischen. Und täglich verlieren wir mehr von unserer Selbstachtung, das Verlangen in den nächsten Spiegel zu sehen steigt, während die Fähigkeit, uns selbst in die Augen zu sehen sinkt.

Und wir lachen dabei. Tun so, als wär nichts. „Wie gehts dir?“ „Gut.“ Gelogen.

Wir wollen doch, dass es uns beschissen geht, denn beschissen ist interessant, wer ist nicht gern interessant und wer will schon glückliche Menschen sehen. Und vor allem: wer könnte glückliche Menschen ertragen? Wer würde da nicht platzen vor Neid?

Und jeder glückliche Mensch, genau wie ich einer bin, wird an dieser Stelle aufschreien „Ich, ich, ich!!!“ und sich damit dem Zwang und Wunsch nach anders-, besonders-, interessantsein hingeben, genau, wie ich es getan habe.

Seien wir ehrlich, wer träumt nicht davon, in der Sonne zu Musik zu tanzen, die keiner kennt und alle supiklasse finden, mit Menschen, die man liebt, und die gleichzeitig als eine Art Zahlungsmittel für das Ansehen fungieren?

Wer träumt nicht davon, der Held zu sein, der die Welt (oder wenigstens eine Stadt, wenn er es schon nicht zu den Avengers geschafft hat) zu retten?

Wer kann es sich noch leisten, nicht bei Facebook zu sein, kein sogenanntes „Handy zu besitzen, oder  nicht zu kiffen (wieder Stellen zum aufschreien, für alle, die sich, wie ich selbst, wie ich im Verlauf dieses Textes zu betonen nicht müde werde, angesprochen fühlen)?

Wer von uns ist denn noch „in“, wenn er sich in seine kritischen Texte nicht selbst mit einbezieht?

Wer von uns wird diesen Text lesen, ohne sich zu sagen: „na toll, noch so’n Text…“

Und wer von uns würde einen solchen Text schreiben, wenn ihm die Meinung der anderen nicht scheissegal wäre und wer von uns wird nicht trotzdem eifrig auf Kommentare warten?

Wir alle könnten uns dem entziehen, das ist sicher. Wenn wir doch nur wüssten, wie?

Wir alle warten auf jemanden, der es uns zeigt.

Und bis dahin werden wir alle nicht müde werden, so cool und so besonders wie möglich zu sein und werden weiterhin nach M.a.c.h.t. und R.e.i.c.h.t.u.m. streben, immer V.i.e.l. betonen, dass wir genau das natürlich nicht tun, und uns dabei beständig die Frage nach dem S.i.n.n. stellen, bis jemand kommt, der uns erlöst.

Und jetzt alle gemeinsam: „ICH HAB SO JEMANDEN SCHON GEFUNDEN!“

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