Wer bist du?
Das DU ist eine überemanzipierte und bewertete Reflexion des eigentlichen Ichs, eine schauspielerhafte Zurschaustellung einer übertriebenen und im Prinzip egalen Charakteristika die viele Persönlichkeit nennen. Das Ich ist eine Zwiebel, zusammengesetzt aus vielen kleinen Ichs, wenn ich jemandem anvertraue, wer ich zu sein scheine, dann ist es nur eine Wahrheit wert und möglich gesagt zu werden. Deswegen kann ein Ich nicht gelogen sein, trotz vieler Bemühungen.
Wer weiß, wer man sein kann, wenn man nicht sieht, wer man ist.
Alle Spiegel sind zerbrochen, jeder versucht nur in die Spiegel der Anderen zu blicken, aber, weil keiner sagt dass man sich selbst nicht mehr sieht.
Ich bin -Der König aller Welten –Wal –eine blinde Verkennung meines Ichs –der niederste Wurm –Hund –Genie –Lebender –Toter –Betrüger –ein fetter Mittelständler –Trottel –Normalo –Mittelmäßiger –ein Verfluchter der Wahrhaftigkeit –Liebender –Gefangener –Schauspieler –der Steppenwolf –Delfin –ein freier Mensch –ein Spielender –Mops
Und letzen Endes doch nur eine Erscheinung, eine Fata Morgana, leicht wie ein Seidentuch und flüchtig wie eine Schneeflocke im Wind. Haben Tücher und Wind einen Charakter? Du bist niemand, und er, und ich und sie und wir alle. Denn niemand ist irgendwer. Doch, ich bin wer, nur ich weiß nicht irgend.
Sieh, ganz am Anfang bin ich eben eine Existenz, ein Stein schwer wie Blei, dauerhaft wie der Sand im Fluss. Hat Blei und das Wasser keinen Charakter? Du bist jemand, und sie und es und niemand denn jeder ist irgendwer.
Eben nicht! Du bist niemand, gerade sie erkennt nie. Wohl erkennt sich, kann nicht glauben, was sie sieht, wie du nicht glaubst, was du einst gehört. Und in der Leere des Geistes und der Geste des Nichtwollens erhebt sich die Person, nur um wieder unterzugehen, so man sich ihrer bewusst wird. So gehen wir alle. Und so kommen wir. Wie erkennen uns nicht, ohne Spiegel, Gegenstände scheinen vorzustäuschen mehr Charakter als unser Selbst zu besitzen. Gegenstände sehen sich auch nicht in Spiegeln, oder sieht man gerade diese Spiegel nie? Da wir es nicht wissen, nicht wissen wollen, daher lesen wir in Büchern und in den Gesichtern der Anderen wer wir sind.
Was ist Zorn? Was ist Liebe?
Beide Begriffe ficken sich ständig gegenseitig, mit voller Aggression und Zärtlichkeit, den das eine kann nicht ohne das andere bestehen. Zweckdemenz. Und doch eine Symbiose endlosen liebevollen Zorns.
Zornvolle Liebe. Überwiegt A oder Z, oder bis?
Kann immer ein Gleichgewicht bestehen?
Sartres letze Worte: „Ich bin gescheitert.“
Steh auf. Leg dich hin! Ich hab gesagt STEH AUF! Die war zu…
Jetzt hat Z überwogen, eine Leiche steht nicht mehr auf.
Da ziehen tausend Wahrheiten vor meinem Auge und wir wählen die ekeligste, von Ekel überladen, gescheitert an der Wahrheit. Ekel.
Schade. Wie Schade. Wie Schade.